Mehr als 600 Kinderstimmen zum Singen motiviert

Ute Kardinahl leitete 28 Jahre die Kinderchöre in St. Aegidius

Um die 600 Grundschüler führte Ute Kardinahl in den Kinderchören der St. Aegidius-Chöre ans Singen heran. Nach 28 Jahren engagierter Chorarbeit geht sie nun in den wohlverdienten Ruhestand.

In Kleingruppen von 8 bis 15 Kindern verhalf Kardinahl den Kindern, ihre Stimmen spielerisch und mit phantasievollen Übungen auszuprobieren. Fröhliche Kinderlieder mit Bewegungen, Rhythmusübungen und viel Spaß am Miteinander zeichneten die Chorproben der Kleinsten aus. Auch Auftritte in Gottesdiensten, beim Pfarrfest oder im Altenheim sowie gemeinsame Tagesausflüge gehörten zum regelmäßigen Programm.

Jeweils im Frühjahr besuchte Kardinahl gemeinsam mit dem bisherigen Gemeindekantor Jürgen Wüstefeld die Erstklässler der Wiedenbrücker Grundschulen, um diese persönlich einzuladen und zum Mitsingen zu begeistern. So starteten die interessierten Erstklässler als „Micros“, wurden mit wachsender Chorerfahrung zu „Maxis“ und „Megamaxis“. Bis zum Ende der Grundschulzeit begleitete Kardinahl über die Jahre so die musikalische Entwicklung hunderter Kinder und legte Grundlagen für deren Wechsel in die älteren Chöre der Aegidius-Gemeinde. Aus den „Kleinen“ von einst wurden erfahrene Sängerinnen und Sänger für Mädchenchor bzw. Knabenschola und später dann im Jugendchor.

Zu einem Abschiedsfest kamen nun einige der jüngsten Sänger, Eltern, Ehemalige und Wegbegleiter am Küsterhaus in St. Vit zusammen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das langjährige Engagement von Kinderchorleiterin Ute Kardinahl als „wichtiger Grundpfeiler unserer Chorarbeit“ nun noch einmal gewürdigt. Jürgen Wüstefeld, der sich als bisheriger Chorleiter der Jugendchöre wenige Wochen zuvor selbst ins Rentenleben verabschiedet hatte, lobte die klaren Stimmen und die Freude am Singen, mit denen er den jungen Sängernachwuchs stets übernehmen durfte. Auch Pastor Rüdiger Rasche dankte im Namen des Pastoralverbunds der Kinderchorleiterin für ihren langjährigen Einsatz für die jüngsten Sänger. Einen Rosenstock als Sinnbild für die musikalischen Wurzeln, die Kardinahl bei vielen Kindern gelegt habe, überreichten zwei Mütter stellvertretend für die Eltern.

Anja Ramsel, Vorsitzende des Fördervereins der Kinder- und Jugendchöre, verglich die Zusammenarbeit mit Kardinahl mit einer Ehe, die mit einem guten Konzept und stetigem Austausch mehr als die „Silberhochzeit“ erreicht hätte. „Ute, du hattest die Jüngsten immer im Blick, nicht zuletzt auch auf Chorfahrten bei Heimweh und Lampenfieber.“

Auch Ute Kardinahl selbst blickt gerne auf die Jahre zurück: „Traurig war eigentlich nur, dass wir uns coronabedingt in den letzten anderthalb Jahren gar nicht zum Singen treffen konnten. Umso mehr freue ich mich, dass eine Nachfolgerin gefunden wurde und es für die Kinderchöre nach den Herbstferien weitergeht.“

Mehr als 600 Kinderstimmen zum Singen motiviert