Gäbe es das Konzert, das die Chöre der Wiedenbrücker St.-Aegidius-Gemeinde am Samstag gegeben haben, auf CD – das wäre ein Hit. Es wäre die Lösung gegen den musikalischen Einheitsbrei. Einfach die CD ins Autoradio einlegen und maximale klangvolle Abwechslung wäre garantiert.

Santiano, Johann Sebastian Bach, Queen, Abba, AC/DC und die Beatles sind nur einige der Interpreten, an deren Stücke sich die insgesamt 120 Sänger auf der Bühne der Batenhorster Hubertushalle heranwagten. Acht Jahre ist es her, dass ein derartiges Konzert stattfand: damals unter freiem Himmel auf dem Wiedenbrücker Kirchplatz.

Dass es so lange bis zum nächsten Konzert gedauert hat, hatten die meisten Gäste den Sängern unter der Gesamtleitung von Jürgen Wüstefeld schnell verziehen. Schon die Kinderchöre „Maxis“ und „Mega-Maxis“ unter Leitung von Ute Kardinahl hinterließen direkt zu Beginn des musikalischen Ereignisses mit ihren neun Liedern einen großartigen Eindruck. Sichtlich Spaß hatten die jungen Sänger am Rap aus dem Film „Bibi und Tina“ sowie an „Mädchen gegen Jungs“.

 

Sänger bringen Höchstleistungen

Zu Michael Jacksons „Thriller“ füllte sich die große Bühne dann komplett: Mädchenkantorei, Knabenchor, Jugendchor und die Formation „Cantemus“ machten fortan gemeinsame Sache. Kantor Jürgen Wüstefeld, der sämtliche letztgenannten Chöre leitet, hatte seitlich vom Keyboard seine Schützlinge stets genau im Blick und feuerte sie zu Höchstleistungen an. Er ließ es sich zudem nicht nehmen, selbst das Mikrofon zu ergreifen. So sang er das gefühlvolle Stück „Smile“, geschrieben von Charlie Chaplin.

Dass Jürgen Wüstefeld und seine Chöre auch anders können, zeigten sie bei „Let there be Rock“ von AC/DC. Wieder stand Wüstefeld vor seinen Aktiven. Ähnlich wie AC/DC-Sänger Bon Scott im Musikvideo zum Hit aus dem Jahr 1978 gewandet und mit schwarzer Lockenpracht auf dem Kopf brachte er den Rock in die Kirchenchöre und schließlich die ganze Halle zum Mitrocken.

Zu den Gesangskünsten der Akteure gesellten sich unterschiedliche Choreografien und Tanzeinlagen. So wurde beispielsweise zu Abbas „Mama Mia“ ebenso getanzt wie zum Radio-Klassiker „It’s raining Men“ von den Wheater Girls. Nach einem solch vielfältigen Konzertabend bleibt nur zu wünschen, dass sich die Chöre der St.-Aegidius-Gemeinde nicht wieder acht Jahre bis zum nächsten Ereignis dieser Art Zeit lassen.

Arrangements von Carl Theodor Hütterott

120 Sängerinnen und Sänger standen am Samstagabend auf der Bühne. Dazu kamen noch einmal mehr als 30 Helfer und eine siebenköpfige Band, die alle Stücke live auf ihren Instrumenten begleitete. Ein besonderer Dank der Sänger galt nicht nur Kantor Jürgen Wüstefeld, sondern auch Carl Theodor Hütterott. Der 92-Jährige ließ es sich auch dieses Mal nicht nehmen, viele der Arrangements für die vorgetragenen Stücke zu schreiben. Er war auch bereits vor 27 Jahren mit von der Partie, als das erste Konzert dieser Art stattfand. Der langanhaltende Applaus sowohl von der Bühne, als auch aus dem Publikum war ihm sicher.

 

 

 

 

Aegidiuschöre rocken die Hubertushalle